Medieneinkauf und Lizenzen

Sie wundern sich, warum ein bekanntes Buch in der Onleihe nicht vorhanden ist?

Jedes gedruckte Buch dürfen Bibliotheken auch verleihen. Das regelt ein Gesetz. Nur: als dieses Gesetz geschrieben wurde, gab es noch keine eBooks. Deshalb brauchen wir Bibliotheken für jedes eBook eine Lizenz vom jeweiligen Verlag. Und manche Verlage möchten zwar eBooks verkaufen, geben uns aber aus Angst vor Einnahmeeinbußen keine Verleihlizenz. Merkwürdig, denn Untersuchungen haben ergeben: wer viele Bücher ausleiht, kauft auch überdurchschnittlich viele Bücher…

Die meisten Verlage stellen uns eBooks, wenn überhaupt, erst mit mehrmonatiger Verspätung nach dem Erscheinungstermin zur Verfügung. Das nennt man Windowing.

Und dann gibt es Verlage, die uns ihre Titel zu einem Mehrfachen des normalen Ladenpreises verkaufen wollen.

In Einzelfällen entscheiden wir uns dafür, so einen überteuerten Titel trotzdem einzukaufen, damit er überhaupt als eBook auch zur Verfügung steht. Leider ist es uns aber nicht möglich, von diesen überteuerten Titeln so viele Lizenzen einzukaufen, dass die Wartezeiten auf das eBook kürzer werden.

Öffentliche Bibliotheken leben als kommunale Einrichtungen von Steuergeldern. Die stehen uns naturgemäß nur in begrenzter Höhe zur Verfügung. Das heißt auch, dass wir eBooks nicht kaufen können, wenn sie für uns teurer sind als für private Käufer.

Deshalb sind manche Bücher zwar in unseren Regalen, nicht aber hier bei e-medien-franken vorhanden.

Ausführlichere Informationen dazu finden Sie bei der Kampagne #BuchistBuch des Deutschen Bibliotheksverbands.